28.01.2021: Neue Technik weckt meist hohe Erwartungen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, sie kann aber auch stark transformative Wirkungen auf Gesellschaften entfalten. Daher gehört die Diskussion über Technikgestaltung wieder auf die politische Agenda. ÖFIT-Mitarbeiterin Dr. Karoline Krenn stellt im Gespräch mit Moderator Julian Regenthal-Patzak dar, worauf es ankommt, damit die vorhandenen Gestaltungsspielräume in der Technikgestaltung im Sinne des Gemeinwohls wahrgenommen werden können. Am Beispiel der Corona-Warn-App werden die wichtigsten Aspekte eines gesellschaftlichen Technikgestaltungsprozesses erläutert.
Zur Publikation: [»Gesellschaftliche Technikgestaltung - Orientierung durch eine Metaperspektive auf Schlüsselelemente«](/publikationen?doc=162868&title=Gesellschaftliche Technikgestaltung - Orientierung durch eine Metaperspektive auf Schlüsselelemente)
Deutsches Technikmuseum / Clemens Kirchner, CC BY-SA 4.0
Gesellschaftliche Technikgestaltung - Orientierung durch eine Metaperspektive auf Schlüsselelemente
Technik weckt seit jeher Erwartungen in Bezug auf die Lösung bestehender Probleme. Die Gestaltung digitaler Technik sollte allerdings nicht nur Techniker:innen und Wirtschaftsunternehmen überlassen werden. Erst durch eine breite Beteiligung von Nutzer:innen und Betroffenen werden heterogene und sich wandelnde gesellschaftliche Anforderungen ausreichend berücksichtigt. In diesem White Paper wird ein leicht zugängliches Modell zum Einstieg in gesellschaftliche Technikgestaltung vorgestellt, das aus einer Vogelperspektive auf vier zentrale Aspekte blickt: die Klärung der Gestaltungsaufgabe, die Erfassung der Akteur:innen und ihrer Interessen, die Identifizierung von Anforderungen an Technik und die Suche nach Lösungen. Für die Konkretisierung des Technikgestaltungsprozesses kann anschließend auf bewährte Instrumente zurückgegriffen werden.
Die komplexen Vorhaben der Digitalisierung können nicht allein durch Technik gelöst werden, auch nicht-technische Maßnahmen müssen einbezogen werden. Das White Paper beleuchtet am Beispiel Smart-City Herausforderungen bei der Konkretisierung von Gestaltungszielen für den öffentlichen Raum. Im Mittelpunkt steht dabei die Übertragung gesellschaftlicher Werte in Anforderungen an Technik. Entscheidend hierfür ist die Kompetenz, Werte in Lösungen übersetzen zu können. Neben bewährten Ansätzen stellen wir ein neues Werkzeug vor, das laufenden und zukünftigen Projekten Anregungen für ein praxisgerechtes Vorgehen geben soll: Mit dem »Ko2mpass für Smart Cities« wollen wir beitragen, den Möglichkeitsraum der Gestaltung mit Blick auf seine Kontingenz und Kontextabhängigkeit auszuschöpfen.
Algorithmen der KI sind die eigentlichen Treiber der Digitalisierung und werden schon heute täglich von Millionen von Menschen ganz selbstverständlich genutzt. Das intergenerationelle Forschungsprojekt DigiGen bietet einen Lösungsansatz, um Menschen unterschiedlicher Generationen und Altersgruppen gemeinsam an dieser Debatte partizipieren zu lassen.