Deutschland-Index der Digitalisierung 2025: Digitale Verwaltung

Zusammensetzung des Index Digitale Verwaltung

Wichtige Ergebnisse des Themenfeldes Digitale Verwaltung

  • Im Mai 2023 standen für durchschnittlich 227 OZG-Leistungen Onlinedienste in den Ländern flächendeckend zur Verfügung, eine Steigerung um 42 Prozent innerhalb von zwei Jahren
  • Der Anteil der Bürger:innen mit einem Verwaltungsanliegen, der Anträge oder Formulare auch digital an Behörden übermittelt, stagniert hingegen und liegt bei 66 Prozent. Es scheint demnach (noch) nicht zu gelingen, neue Nutzendengruppen zu gewinnen. Zwischen den Ländern sind die Unterschiede groß: Während in Hessen 81 Prozent den digitalen Weg wählen, sind es in Baden-Württemberg nur 54 Prozent.
  • Basiskomponenten wie eID, E-Payment und Chatmöglichkeiten mit Verwaltungsmitarbeitenden werden indes von immer mehr Bürger:innen genutzt.
  • Kommunale Onlineangebote werden von der Mehrheit weiterhin positiv bewertet. Verbesserungsbedarfe werden bei der Quantität an Onlineverwaltungsleistungen sowie der Verknüpfung der Angebote verschiedener Verwaltungsebenen gesehen.
Anteil der internetnutzenden Bevölkerung, der innerhalb der letzten 24 Monate ausgewählte Basiskomponenten genutzt hat (Quellen: ÖFIT 2024 und 2022)

5 wichtige Punkte für die Zukunft

  • Über zwei Jahre nach Auslaufen der Frist des ursprünglichen OZG stehen erst für durchschnittlich 39 Prozent der Leistungen Onlinedienste flächendeckend bereit. Die Umsetzung des EfA-Prinzips hat sich in seiner bisherigen Form nicht als erfolgreich erwiesen.
  • Die Unterschiede zwischen den Ländern, sowohl die Anzahl als auch den Zuwachs an Onlinediensten betreffend, sind höchst unterschiedlich.
  • Trotz des gestiegenen Angebotes an Onlinediensten und einer weiterhin hohen Zufriedenheit mit der Auffindbarkeit und Bedienbarkeit des Onlineangebotes ist der Anteil an Personen mit einem Verwaltungsanliegen, die Onlineverwaltungsleistungen genutzt haben, nicht gestiegen. Hier gilt es, Ursachenforschung zu betreiben und bestehende Barrieren insbesondere für diejenigen abzubauen, die noch keine Onlineleistungen nutzen.
  • Gestiegen ist hingegen der Anteil derer, die Basiskomponenten wie die eID oder E-Payment-Möglichkeiten sowie Chatmöglichkeiten und Chatbots nutzen. Dies zeugt von einer gewachsenen Reife der Onlineangebote und ihrer Nutzung.
  • Die Nutzung von Partizipationsangeboten der öffentlichen Verwaltung, wie Mängelmeldern, ist ebenfalls gestiegen und spiegelt damit einen Trend, der sich auch in anderen Formen des digitalen Engagements wiederfindet. Dies zeigt, dass es sich – gerade angesichts zunehmender Skepsis gegenüber staatlicher Handlungsfähigkeit und staatlichen Institutionen – lohnen kann, in Möglichkeiten zu investieren, um die Meinungen und das kreative Potenzial der Bürger:innen in Verwaltungsprozesse miteinzubeziehen.

Seit 2017 untersucht der Deutschland-Index der Digitalisierung Stand und Entwicklung der Digitalisierung auf Länderebene. Für das Themenfeld Digitale Verwaltung wurden 22 Kennzahlen analysiert. Neben frei zugänglichen Datenquellen wurden hierfür erneut 300 kommunale Webportale untersucht sowie eine deutschlandweite, repräsentative Bevölkerungsbefragung mit mehr als 5800 Personen im Oktober und November 2024 durchgeführt.

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