Innovationsnetzwerke in der öffentlichen Verwaltung

Innovationsnetzwerke schaffen Räume für Austausch, Wissenstransfer und Kooperation über Organisationen hinweg. Sie bündeln behördenübergreifend Perspektiven, Erfahrungen und Ressourcen und schaffen so die Basis für neue Prozesse, Produkte oder organisatorische Veränderungen. Doch wie wirken diese Netzwerke konkret, und welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit sie zu tatsächlich zu Wirkungen in Verwaltungsorganisationen führen?

In Deutschland gibt es laut dem NExT-Netzwerk 76 Verwaltungsnetzwerke – doch ist oft unklar, welche tatsächlichen Wirkungen sie für Teilnehmende generieren. Diese Studie widmet sich daher den Fragen, wie Innovationsnetzwerke in der öffentlichen Verwaltung organisiert sind, welche Formen von Innovation darin entstehen und wie sich diese auf Verwaltungsabläufe übertragen lassen. Hierzu werden fünf ausgewählte Netzwerke untersucht:

  • das Deutsche Vergabenetzwerk,
  • die KERN-Community,
  • der KGSt-Innovationszirkel »Agilität in der Kommunalverwaltung«,
  • der KI-Campus der Polizei und
  • die NExT-Community »Wissensmanagement«.

Interviews mit den jeweiligen Netzwerk-Koordinator:innen sowie eine Online-Befragung von rund 180 Teilnehmenden der fünf Netzwerke lieferten Einblicke in Strukturen, Ziele und Herausforderungen der Netzwerkarbeit.

Einige zentrale Erkenntnisse dieser Studie sind:

  1. Wissenstransfer ist laut der Befragung die häufigste Innovationsform in den Netzwerken, gefolgt von organisatorischen, prozessualen und kommunikativen Innovationen. Verwaltungsnetzwerke fungieren oft als Ermöglicher, indem sie wichtige Voraussetzungen für Innovationen durch Zugang zu Wissen und Tools schaffen. Besonders bei spezialisierten Themen sind organisationsübergreifende Netzwerke für Mitarbeitende unverzichtbar.
  2. Die Innovationskraft eines Netzwerks hängt stark von förderlichen Rahmenbedingungen ab – etwa einer guten Koordination, die die Mitbestimmung der Teilnehmenden aktiv fördert, sowie innovativen Methoden und kollaborativen Arbeitsweisen. Kleinere, thematisch fokussierte Gruppen erleichtern die Erarbeitung konkreter Ergebnisse.
  3. Die Übertragung von Netzwerk-Erkenntnissen in den Verwaltungsalltag gelingt nicht immer reibungslos. Häufig fehlen Unterstützung durch Führungskräfte, flexible Strukturen und Offenheit für Neues sowie technische Infrastruktur, Zeit oder Finanzierung. Die Hürden liegen damit meist weniger im Netzwerk selbst, sondern in den Rahmenbedingungen der Verwaltungsorganisationen.

Das Papier beleuchtet Beispiele unterschiedlicher Innovationsformen in den fünf untersuchten Netzwerken, die Methoden zu deren Entstehung sowie Hürden bei der Umsetzung in die Praxis. Handlungsempfehlungen zur Gestaltung und Nutzung von Netzwerken finden sich in Kapitel 6.

ÖFIT-Illustration

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