Normen und offene Standards, aber auch proprietäre De-facto-Standards, spielen im Bereich der Informationstechnik (IT) eine wichtige Rolle. Aber wer bestimmt nun Standards? Wer entscheidet über ihre Verbindlichkeit? Wie bindet man europäische Aktivitäten ein, beachtet Normungsorganisationen wie DIN und ISO und wie beteiligt man alle politischen Ebenen sinnvoll und gleichberechtigt?
Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT greift das Thema Standardisierung für die öffentliche IT auf. Thematisiert werden vor allem Zweck, Nutzen, Probleme und Risiken von Standardisierungsprozessen sowie Lösungsansätze für die öffentliche Hand. Das White Paper untersucht, ob die vorhandenen Standards in der öffentlichen IT den digitalen Herausforderungen gewachsen sind und soll als Grundlage für weiterführende Diskussionen im Bereich Standardisierung dienen.
IT-Standardisierung in der öffentlichen Verwaltung
Die Strukturen und Prozesse zu Fragen der IT-Standardisierung sind innerhalb der öffentlichen Verwaltung bislang noch weitgehend durch verteilte Zuständigkeiten, eine fehlende Gesamtsystematik und eine unzureichende übergreifende Lenkung und Koordinierung geprägt und werden der wachsenden Bedeutung von IT immer weniger gerecht. Auf der anderen Seite stellt IT-Standardisierung ein wesentliches Schlüsselelement der Digitalisierung dar, insbesondere wenn es darum geht, staatliche Handlungsfähigkeit und Souveränität in diesem Bereich zu gewinnen und zu gewährleisten. Es wird daher eine übergreifende Standardisierungsarchitektur vorgeschlagen und skizziert, in welcher die föderal und ressortbezogen verteilten IT-Standardisierungsaktivitäten trotz dezentraler Zuständigkeiten dennoch eingeordnet, systematisiert und übergreifend gelenkt und koordiniert werden können.
Big Data ungehobene Schätze oder digitaler Albtraum
Big Data beschäftigt sich mit der intelligenten Auswertung großer Mengen digitaler Daten. Mit intelligenter Auswertung ist hier gemeint, dass Daten aus unterschiedlichsten Quellen gesammelt, aufbereitet, zusammengeführt, analysiert und zu Informationen veredelt werden. Dies erhöht das Wissen der Auswerter signifikant und ermöglicht es, strategische Entscheidungen auf breiter Wissensgrundlage zu treffen.