Deutschland-Index der Digitalisierung 2025: Digitales Leben

Wichtige Ergebnisse des Themenfeldes Digitales Leben
- Telemedizin wird von immer mehr Menschen genutzt. Ihr Anteil liegt zwischen 5 Prozent in Sachsen-Anhalt und 22 Prozent in Nordrhein-Westfalen. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind hierbei größer geworden. Unter den Jüngeren bis 40 Jahre ist der Anteil der Nutzenden am höchsten, direkt danach folgt jedoch bereits die Altersgruppe der Über-70-jährigen.
- Es engagieren sich auch (wieder) mehr Menschen online, indem sie beispielsweise Open-Source-Software entwickeln, offene Lernmaterialien erstellen oder an Wikipedia mitarbeiten. Der Anteil derjenigen, die mindestens eine dieser Aktivitäten in den letzten 12 Monaten ausgeübt haben, ist bundesweit auf 13 Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist Bremen: Hier engagierte sich jede und jeder Fünfte digital.
- Große Unterschiede zwischen den Ländern gibt es nach wie vor beim Thema Homeoffice. 36 Prozent der Beschäftigten gaben an, mehrmals in der Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Während es in Sachsen-Anhalt 18 Prozent waren, waren es ist Hessen mit 44 Prozent mehr als doppelt so viele.
- Rückgänge gibt es indes beim Anteil derer, die angeben, dass ihnen bestimmte digitale Basiskompetenzen leicht fallen, wie ein Computerprogramm zu installieren, Sicherungskopien zu erstellen oder sich anonym im Internet zu bewegen. Es werden auch von immer weniger Internetnutzenden Sicherungskopien erstellt.
- Die Nutzung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) ist für die Mehrheit noch nicht alltäglich. Lediglich 46 Prozent der Internetnutzenden geben an, überhaupt schon einmal generative KI genutzt zu haben. Der Anteil liegt zwischen 36 Prozent in Sachsen und 60 Prozent in Berlin. Am häufigsten wird generative KI im Kontext von Beruf und Ausbildung verwendet.
- Die Erwartungen an die Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft sind eher negativ. Diejenigen, die generative KI mehrmals in der Woche nutzen, sind hierbei jedoch optimistischer.

5 wichtige Punkte für die Zukunft
- Beim Anteil der Internetnutzenden, der Telemedizin nutzt, zeigt sich ein ungebrochener Aufwärtstrend. Es ist denkbar, dass dieser Anteil weiter stark wächst.
- Der Anteil derjenigen, der regelmäßig Sicherheitskopien anfertigt, ist klar zurückgegangen. Hier besteht Handlungsbedarf, etwa hinsichtlich der Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für die Notwendigkeit von Back-ups.
- Während der Wert des Index Digitales Leben für Deutschland auf einem ähnlichen Niveau wie schon 2023 verbleibt, ist die Streuung der bundesdeutschen Länder größer geworden. Es wird spannend, zu sehen, ob sich dies zu einem Trend entwickelt oder die Länder in Zukunft wieder näher zusammenrücken.
- Trotz des Hypes spielt generative KI für die Mehrheit der Bevölkerung noch keine große Rolle. Die Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft werden tendenziell eher negativ gesehen.
- Im Jahr 2024 engagierte sich ein größerer Anteil der Internetnutzer:innen in Deutschland online als 2022. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Niveau gehalten werden kann oder sich sogar zu einem Trend entwickelt.
Seit 2017 untersucht der Deutschland-Index der Digitalisierung Stand und Entwicklung der Digitalisierung auf Länderebene. Für das Themenfeld Digitales Leben wurden 13 Kennzahlen analysiert. Hierfür wurde eine deutschlandweit sowie für jedes bundesdeutsche Land repräsentative Bevölkerungsbefragung mit mehr als 5800 Personen im Oktober und November 2024 durchgeführt.