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Der Deutsche Digitalrat: Eine »Inside-Out«-Fallstudie

Der Deutsche Digitalrat: Eine »Inside-Out«-Fallstudie

Von Simon Sebastian Hunt und Karoline Krenn

Die Studie wurde von den ÖFIT-Mitarbeiter:innen Simon Hunt und Karoline Krenn gemeinsam mit Urs Gasser ins Deutsche übersetzt. Urs Gasser ist Co-Autor des englischen Originals und war zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung Mitglied des deutschen Digitalrats und Direktor des »Berkman Klein Center for Internet & Society« sowie Professor of Practice der »Harvard Law School«.

Der Digitalrat wurde 2018 von der damaligen Bundesregierung ins Leben gerufen und beriet die Bundesregierung zu Themen der Digitalisierung. Das externe Gremium von Fachexpert:innen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft trug dabei konkrete Vorschläge für das Gelingen der digitalen Transformation direkt an die Bundesregierung heran – darunter Prof. Dr. Peter Parycek, Leiter des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer FOKUS. Das Berkman Klein Center for Internet & Society (BKC) hat den Digitalrat untersucht und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in der Publikation German Digital Council: An »Inside-Out« Case Study« auf Englisch veröffentlicht. Nun gibt es eine deutsche Übersetzung.

Das BKC ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum der Harvard University, das seit 1998 die Auswirkungen der digital vernetzten Welt auf die Gesellschaft untersucht, um gemeinsam mit Fachexpert:innen die wichtigsten Herausforderungen des digitalen Zeitalters zu adressieren. Die Studie ist im Rahmen des Programms »BKC Policy Practice« erschienen, mit dem Regierungs-, Nichtregierungs- und private Organisationen dabei unterstützt werden, technologische und gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.

Ziel der Publikation ist es, das Design und die Arbeitsweise des Digitalrats zu dokumentieren und der Öffentlichkeit einen Einblick in das Expertengremium zu geben. Die Autor:innen, darunter auch Urs Gasser, ein Mitglied des Digitalrats, führten dazu Interviews mit den Mitgliedern des Gremiums. Die gewonnenen Erkenntnisse und identifizierten Muster wurden schließlich in vier thematische Schwerpunkte zusammengefasst. Neben den grundlegenden Entscheidungen zur Gestaltung des Gremiums beleuchtet die Publikation die Rolle von Führung, die Zusammensetzung, die Lernhaltung und Kultur sowie die Herausforderung, politisch konsequent zu sein.

Die Publikation richtet sich insbesondere an politische Entscheidungsträger:innen und interessierte Stakeholder, die ein ähnliches Modell umsetzen möchten und sich mit der Frage auseinandersetzen, wie externe Expertise in die Regierungstätigkeit integriert werden kann. Der Text ist darüber hinaus für alle von Interesse, die sich für das Design und die Arbeit des Digitalrats aus der Perspektive der unmittelbar Beteiligten interessieren.

Hier finden Sie die vom ÖFIT-Team und Urs Gasser ins Deutsche übersetzte Version:

Der Deutsche Digitalrat: Eine »Inside-Out«-Fallstudie

Wir wünschen eine anregende Lektüre!

Weiterführendes von ÖFIT:

re|Staat digital – Der ÖFIT-Podcast: Der Digitalrat - Folgen 17, 18 und 19

In der ersten Folge spricht die Vorsitzende des Digitalrates, Katrin Suder, über die Entstehung und Aufgaben des Gremiums und zeigt Erfolge sowie Hürden anhand einiger Beispiele auf.

In der nächsten Folge spricht Viktor Mayer-Schönberger über die Bedeutung und Potenziale der Nutzung von Sachdaten und die notwendigen Schritte, die eine Nutzung dieser in Europa verstärken können.

Die dritte Folge behandelt den Themenkomplex digitaler Staat. Prof. Dr. Peter Parycek fasst diverse Aspekte zusammen, die einen zukunftsfähigen Staat auszeichnen und dessen Innovations- und Handlungsfähigkeit im Kontext der digitalen Transformation sicherstellen sollen.

Erfolgreiche Innovationsfellowships in der Verwaltung umsetzen

Die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung hin zu agilen und nutzerzentrierten Arbeitsweisen kann u.a. durch die Teilnahme an Innovationsfellowships erreicht werden. Diese Veröffentlichung beschreibt wie Innovationsfellowships erfolgreich umgesetzt werden können. Dazu werden zehn Handlungsempfehlungen beschrieben, die Entscheidungsträger in der öffentlichen Verwaltung dabei unterstützen. Für die Planung der Innovationsfellowships ist es wichtig, die benötigten Ressourcen frühzeitig bereitzustellen, Unterstützung von den Leitungsebenen sicherzustellen und die technische Infrastruktur der Behörde zu berücksichtigen. Bei der Durchführung der Fellowships kommt es darauf an, Möglichkeiten für einen Kompetenztransfer zu schaffen und das Rollenverständnis der Beteiligten früh zu klären.

Innovationspolitische Bausteine für den digitalen Staat

Der Staat wird in die Verantwortung genommen für die Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit. Gleichzeitig ist der Fokus der Innovationspolitik auf Wirtschaft und Wissenschaft ausgerichtet. Der Impuls beschäftigt sich mit der zentralen These, dass ein moderner digitaler Staat eine dezidierte Innovationspolitik braucht. Schlaglichtartig werden dazu verschiedene Themenkomplexe beleuchtet, die wesentlich für die Innovationskapazitäten des Staates sind: Neue Formen digitaler Beteiligung, Daten(-kompetenz), moderne Technologien wie KI und all das in einem Umfeld, das fruchtbare neue Innovationsökosysteme begünstigt.


Veröffentlicht: 24.04.2024