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Datenstrategien für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung

Datenstrategien für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung

Gastbeitrag von Eva Schweitzer

Die »Datenstrategien für die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung« sind das Ergebnis eines knapp eineinhalb-jährigen Arbeitsprozesses der Nationalen Dialogplattform Smart Cities und deren Mitgliedern. Im Rahmen der Dialogplattform kamen rund 70 Expert:innen zusammen, um in einem integrierten Dialog die Leitlinien der Smart City Charta weiterzuentwickeln.

Ziel der vorliegenden Leitlinien und Handlungsempfehlungen ist es, den Bund, die Länder sowie die Kommunen zielgerichtet für einen nachhaltigen und inklusiven Umgang mit Daten im Kontext der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu sensibilisieren sowie die verschiedenen Dimensionen der Potenziale der Digitalisierung für die integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung darzulegen.

Insgesamt wurden 7 Leitlinien erarbeitet und deren Praxisrelevanz anhand von Beispielen erörtert:

  1. Daten zielorientiert nutzen
  2. Datenkompetenz aufbauen und weiterentwickeln
  3. Mit Daten werteorientiert umgehen
  4. Zugang zu Daten schaffen
  5. Durch Daten kommunale Wertschöpfung schaffen, Daseinsvorsorge stärken und kommunale Geschäftsmodelle ermöglichen
  6. Durch Datenkooperationen einen Mehrwert für die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung schaffen
  7. Transparenz herstellen, Partizipation und Ko-Kreation ermöglichen

Einblicke in die Empfehlungen

…zum Thema »Datenkompetenzen«:

Beim Aufbau und der Weiterentwicklung von Datenkompetenzen in der Kommunalverwaltung und in kommunalen Betrieben kommt es darauf an, das eigene Personal (weiter) zu qualifizieren, digital affine Führungskräfte und digitale Fachkräfte zu rekrutieren, Kooperationen mit Bildungseinrichtungen einzugehen und die Kompetenzen der Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft gezielt in die Stadtentwicklung einzubinden. Hierzu können Kompetenzzentren und digitale Vermittler:innen, wie Data Stewards oder Digitallots:innen, innerhalb und außerhalb der Verwaltung genutzt werden und Datenbeiräte mit Mitgliedern aus der Zivilgesellschaft für datenpolitische Entscheidungen etabliert werden. Zur Förderung der Datenkompetenzen in der Stadtgesellschaft sollten entsprechende Lehrinhalte in die berufliche Aus- und Weiterbildung integriert und zielgruppenspezifische, inklusive Angebote geschaffen werden. Anknüpfend an bereits bestehende, zielgruppenorientierte Angebote und Orte sollen digitale (Lern-)Gemeinschaften gefördert werden.

Beispiel: Digital Lotsen der Stadt Heidelberg

…zu »Datenkooperationen«:

Datenkooperationen können großen Mehrwert für die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung stiften – sowohl innerhalb der kommunalen Verwaltung und Betriebe als auch in der Stadtgesellschaft sowie zwischen Kommunen und über Regionen hinweg. Dabei sollte jede Kooperation auf einer »Kultur des Datenteilens« aufbauen und die Erfahrungen der kommunalen Verwaltung und Betriebe maßgeblich Berücksichtigung finden. Zentrale Bausteine können urbane Datenplattformen, Datenspenden und Datenaltruismus sowie (interkommunale) Data Stewards und Datentreuhänder:innen sein.

Beispiele:

…zu »Partizipation, Teilhabe und Co-Creation«:

Datenstrategien sollten in Zusammenarbeit aller Mitglieder der Stadtgesellschaft stetig weiterentwickelt werden. Daten sind dabei als Informationsbasis und »Werkstoff« zu verstehen, mit denen Transparenz hergestellt sowie Partizipation und Ko-Kreation ermöglicht werden können. Dabei sollten kommunale Verwaltungen und Betriebe als »Enabler« auftreten, Kompetenzen für Konsultation, Kooperation und Selbstverwaltung in Verwaltung und Stadtgesellschaft fördern und intermediäre Systeme für Vernetzung, Austausch und gemeinsames Arbeiten im digitalen Raum zur Verfügung stellen.

Beispiele:

Datenstragien für die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung«

Mehr Informationen zu den Leitlinien und Beispielen erhalten Sie in der Publikation »Datenstragien für die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung«.

Weiterführendes von ÖFIT:

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Das White Paper beleuchtet am Beispiel Smart-City Herausforderungen bei der Konkretisierung von Gestaltungszielen für den öffentlichen Raum. Im Mittelpunkt steht dabei die Übertragung gesellschaftlicher Werte in Anforderungen an Technik.

Dr. Karoline Krenn, Jens Tiemann, Dr. Nassrin Hajinejad (2022)

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Für Staat und Verwaltungen bergen Daten das Potenzial, sie im Sinne einer evidenzbasierten und zielorientierten Steuerung zu nutzen. Das Whitepaper befasst sich deshalb unter anderem mit organisationalen Steuerungs- und Monitoringsystemen uns skizziert, wie Datenplattformen konzipiert werden könnten.

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Mit der fortschreitenden Digitalisierung entstehen zunehmend auch erweiterte Möglichkeiten demokratischer Beteiligung. und Partizipation. Dieses Papier erklärt wesentliche Aspekte, vermittelt nachvollziehbare Strukturen und geht der Frage nach, welche Kriterien ausschlaggebend für erfolgreiche digitale Beteiligung sind.

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Veröffentlicht: 18.08.2022