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Digitales Ehrenamt und Verwaltungsdigitalisierung in der Praxis – Erfahrungen und Ausblicke

Foto aufgenommen bei Wikidata Workshop in Ulm, 2019 / Wikimedia / CC0 1.0

Digitales Ehrenamt und Verwaltungsdigitalisierung in der Praxis – Erfahrungen und Ausblicke

Gastbeitrag von und

Dr. Gerhard Habiger ist Vereinsvorsitzender des bislang Verschwörhaus e.V. genannten Vereins. [1]

Maria Aufheimer war als Ehrenamtliche bisher im Verschwörhausprojekt engagiert.

Editors Note: Diese Civic Tech-Blogreihe ist primär als Plattform für verschiedene Meinungen und Erkenntnisse aus der Civic Tech-Branche konzipiert. Ziel ist es, durch die Beleuchtung verschiedener Beispiele und Erfahrungen ein tieferes Verständnis von Civic Tech herzustellen und hierdurch zur erfolgreichen Kooperation mit der öffentlichen Hand beizutragen.

Ein Überblick über alle Beiträge dieser Reihe befindet sich hier: Blogreihe Civic Tech

Digitales Ehrenamt

In Deutschland gibt es die Besonderheit eines seit Jahrzehnten enorm starken und aktiven Digitalen Ehrenamts. Aufbauend auf der Tradition des kritisch die Gesellschaft begleitenden Chaos Computer Clubs entstanden seit den späten 2000er-Jahren vielerorts ehrenamtliche Gruppen, die aus verschiedensten Motivationen heraus selbst Hand an staatliche Daten und Dienste legten.

Abbildung 1: Installation einer selbst entwickelten Busabfahrtanzeige an der Universität Ulm Nord als gemeinsames Projekt mit der Studierendenvertretung, im Juli 2015. (Quelle: Stefan Kaufmann / CC BY-SA 2.0)

Auch in Ulm entstand mit uns eine solche Gruppe. Uns verband das Interesse an Daten der öffentlichen Hand und die Überzeugung, dass der Staat seine Dienstleistungen viel nutzer:innenfreundlicher gestalten könnte. Bereits 2011 ließen wir uns – damals größtenteils noch Studierende – als Hochschulgruppe anerkennen; 2014 wurden wir Gründungsmitglied des Netzwerks Code for Germany. Zu dieser Zeit holte ein Team aus unserer Mitte das Jugendbildungsformat »Jugend hackt« nach Ulm. Bei dessen erster Durchführung stellten wir dem damaligen Ersten Bürgermeister unsere Idee vor, für derartige Aktivitäten einen Ort im Stadtzentrum zu schaffen. In der Folge konnten wir uns dort – Dank einer Anschubfinanzierung der Stadt Ulm im Rahmen ihres Projektes Stadtlabor zu einem Vorbild für die staatliche Förderung Digitalen Ehrenamts entwickeln. Die Stadt stellte die Räumlichkeiten, während wir, dank vielfältiger Förderungen, die Inhalte, Expertise, Öffentlichkeitsarbeit und große Teile der Einrichtung bereitstellten.

So besonders dieser kooperative Ansatz zunächst erscheinen mag – wir sind damit keineswegs alleine. In über zehn Jahren des Civic-Tech-Engagements hat sich ein Netzwerk verschiedener Ortsgruppen entwickelt, die sich viel Expertise erarbeitet hat. Diese Ehrenamtsform ist keineswegs nur »digitalisiertes Ehrenamt«, also klassisches Ehrenamt, das bestehende digitale Werkzeuge nutzt. Es handelt sich vielmehr um eine originär digitale Form des Engagements, das neue Wege ermöglicht, prosozial die eigene Umwelt inklusiver, zugänglicher und transparenter zu gestalten.

Was uns motiviert

Viele der Ideen hierfür kommen aus dem eigenen Alltagserleben. Unsere Gruppe entstand dadurch, dass wir uns mit Informationen des öffentlichen Nahverkehrs beschäftigten. Wir erkundeten verfügbare Schnittstellen des lokalen Verkehrsverbunds, sammelten Informationen in einem gemeinsamen Wiki, und entwickelten so eine Reihe von Abfahrtsmonitoren und für Mobilgeräte optimierte Fahrplanauskünfte – lange bevor das zum Standardangebot von Mobilitäts-Apps wurde. Diese Werkzeuge wurden nicht nur von uns genutzt: Die mobile Auskunftsseite war mehr als nur ein Geheimtipp unter Universitätsangehörigen.

Ab 2012 begannen wir mit Veranstaltungen zum Wissenstransfer in die Öffentlichkeit und vor allem in die Stadtverwaltung, die wir als wichtigen Partner bei der »Befreiung« behördlicher Daten sahen. Immer wieder war es uns ein Anliegen, Informationen der öffentlichen Hand neu und zugänglicher darzustellen. Das Endprodukt ist dabei manchmal nur Nebensache: Wichtiger erscheint uns, neue Technologien im Umgang mit Daten am praktischen Beispiel zu erproben und so die hierfür notwendigen Kompetenzen zu erlernen. Entscheidend ist der Weg zur Lösung: Wie geht man ein Problem an, und welche Werkzeuge könnte man benutzen? Wo fehlen öffentliche Daten, oder wo weisen sie noch qualitative Mängel auf?

Praktischer Umgang mit öffentlichen Daten

Dieser praktische Ansatz ist uns im Kontext der Verwaltungsdigitalisierung besonders wichtig: Erst im eigenen, praktischen Umgang mit Daten und Diensten wird sichtbar, wo es noch Defizite bei der öffentlichen Datenbereitstellung oder -qualität gibt.

Im lebhaften Netzwerk der Aktivismusgruppen bot sich immer wieder Gelegenheit, diesen Umgang mit Daten zu üben. Es lohnt sich beispielsweise, ein in einer Stadt gestartetes Projekt auch anderswo auszurollen. Die Trinkwasser-App von Code for Heilbronn tauchte so an mehreren anderen Orten auf, und der Barrierefreiheits-Vergleich der Hamburger Gruppe wurde auch anderswo umgesetzt.

Bei solchen »Redeployments« wurde aber auch immer wieder klar: Open Data aus der öffentlichen Hand ist immer noch ein zähes Geschäft. Meist benötigte man Informationen, die eigentlich längst vorhanden waren, aber von der jeweiligen staatlichen Stelle leider nur als schwer weiterverwendbare PDF-Dateien oder Listen auf Webseiten veröffentlicht wurden. Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, schlug in einem vielzitierten Vortrag von 2009 eine neue Herangehensweise bei der Veröffentlichung von Daten vor. Abgeleitet von seinem Vorschlag nennt man Daten in PDF-Dateien »1-Sterne-Daten« – wobei bis zu 5 Sterne möglich wären. 1-Sterne-Daten sind zwar irgendwo öffentlich verfügbar, liegen aber nicht in verwendbarer Form vor. Selbst händische Exports in beispielsweise CSV-Format waren häufig nicht in einem Zustand, in dem sie direkt weiterverarbeitet werden konnten – und sind es oftmals noch heute nicht.

Wissenstransfer statt Dienstleister:innendenken

Eine weitere große Hürde der Verwaltungsdigitalisierung stellt bis heute die Übernahme und der Weiterbetrieb der von ehrenamtlichen Gruppen entwickelten Lösungen durch die öffentliche Hand dar. Zum Open Data Day 2014 hatten wir beispielsweise mittels eines kleinen Skripts die freien Ulmer Kita-Plätze auf einer Karte dargestellt – eine spürbar nützlichere Darstellung als die von der Stadt bereitgestellte lange Liste mit schriftlichen Kita-Adressen. Gerne hätten wir gesehen, dass die Stadt unsere Kartendarstellung auch offiziell auf ihre Website übernimmt.

Abbildung 2: Die Kartendarstellung der freien KiTa-Plätze, wie sie von uns an einem Samstagvormittag im Rahmen des Open Data Day als Konzeptprototyp entwickelt wurde. (Quelle: ulmapi.de)

Hier fiel uns erstmals ein Muster auf, das bis heute das Verhältnis zwischen Digitalem Ehrenamt und Staat prägt: Staatliche Stellen haben selten das Personal und die Kapazitäten, solche schlüsselfertigen Lösungen zu übernehmen und zu verstetigen. Digitalisierungsprojekte werden stattdessen meist durch Dienstleister umgesetzt. Der Staat selbst hat jedoch mittlerweile häufig die Kompetenz verloren, vorab mit eigenen Ressourcen festzustellen, was denn genau beauftragt werden sollte. Als Ehrenamtsgruppe kann man somit oft nur zeigen, was prinzipiell möglich wäre. Wollte man diese Vorschläge langfristig dort verankern, wo sie hingehören – nämlich in der öffentlichen Hand selbst – müsste man das eigene Hobby zum Beruf machen und Dienstleistungen selbst anbieten. Eines unserer zentralen Ziele ist es aber bis heute, die notwendigen Kompetenzen direkt in den staatlichen Stellen aufzubauen.

Transfer in die Verwaltung?

Diese Gelegenheit bot sich im Rahmen zweier Projekte der Digitalen Agenda der Stadt Ulm, die eineinhalb Jahre nach der Eröffnung des von uns als Verschwörhaus bespielten Stadtlabors in angrenzende Räume gezogen war. Aus ehrenamtlichen, zunächst bei uns betriebenen Projekten entstanden zwei städtische Projekte zu Bikesharing und Routenplanung im urbanen Raum. Es bot sich somit die Möglichkeit, das Wissen aus unserer Community in die Verwaltung weiterzugeben und dort zu verankern.

Im ehrenamtlichen Projekt radforschung hatten sich Teile unserer Community seit 2016 mit den damals öffentlich verfügbaren, kommerziellen Bikesharing-Angeboten und der dabei jeweils eingesetzten Soft- und Hardware beschäftigt. Eine der Radforschungsfragen war, wie Schlosssysteme kommerzieller Bikesharer so nutzbar gemacht werden können, dass ein Verleihsystem von Grund auf Teil eines durchlässigen, auf Open Data und Standardschnittstellen basierenden Mobilitätsökosystems wird.

Parallel dazu hatte einer unserer Ehrenamtlichen 2016 die aus Helsinki stammende Mobilitätsroutingplattform Digitransit entdeckt. Während der folgenden Monate entwickelte er in unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit die Plattform weiter, befüllte sie mit offenen GTFS-Fahrplandaten der Ulmer Stadtwerke, übersetzte sie ins Deutsche und hostete sie auf privat beschaffter und ehrenamtlich betriebener Hardware. Auf Basis freier Daten von OpenStreetMap, den Fahrplandaten der Stadtwerke, und später auch den Bikesharing-Informationen aus dem radforschungs-Projekt, wurden mit Digitransit so Reiseauskünfte über verschiedene Mobilitätsmodi hinweg ermöglicht.

Abbildung 3: Screenshot der ehemaligen Ulmer DigiTransit-Instanz »ulmrouting«, wie sie vom Ehrenamt entwickelt und der Ulmer Bürgerschaft bereitgestellt wurde. (Quelle: Wikimedia / Screenshot by User: -stk OpenStreetMap contributors / CC BY-SA 2.0)

Die Stadt Herrenberg war durch Kontakt zu uns Ehrenamtlichen ebenfalls auf Digitransit aufmerksam geworden und entwickelte ihre – inzwischen preisgekrönte – Variante unter dem Namen »stadtnavi«. Gemeinsam mit dem Ulmer Team und weiteren Ehrenamtlichen aus der Civic-Tech-Szene entstand in der Folge auch Dokumentation für den Betrieb eigener Digitransit-Instanzen.

Durch die Eigeninitiative und Kreativität aller Beteiligten konnten wir die Stadtverwaltung Ulm davon überzeugen, aus beiden Ideen Förderprojekte zu entwickeln. Dazu machten wir zusätzlich zur Umsetzung in einem bereits laufenden EU-INTERREG-Programm noch eine Landesförderung ausfindig. In Folge wurden zwei Ehrenamtliche als Fellows bei der Stadt angestellt. Eine weitere Fellow-Stelle unterstützte beide Vorhaben. Für das Bikesharingprojekt wurden 25 Fahrräder beschafft und das entwickelte System praktisch erprobt. Zusätzlich zu der bereits von uns eingerichteten und gehosteten Digitransit-Instanz entstand nun auch eine »offizielle«, städtische Variante. Es sollte ausgelotet werden, ob und wie die Stadt selbst, ohne ehrenamtlich betriebene IT-Infrastruktur, so ein Projekt durchführen und verstetigen kann.

Abbildung 4: Einige der im Rahmen des OpenBike-Projektes angeschafften Fahrräder. / CC-0

Wichtig war aus unserer Sicht, dass beide Projekte nicht zum Selbstzweck durchgeführt werden, sondern als Analyseverfahren der bestehenden Verwaltungsprozesse und -strukturen dienen. Bei der praktischen Implementierung wurde ersichtlich, an wie vielen verschiedenen (teils unerwarteten!) Stellen innerhalb der Kommune ein tiefes Verständnis zugrunde liegender Technologien und einer Datenstrategie unerlässlich ist. Es reicht(e) also nicht, derartige Fragen einfach nur an beispielsweise einer Stabsstelle aufzuhängen.

Frontend- statt Backend-Digitalisierung

In der Praxis zeigte sich, dass unser Ansatz, solche Digitalisierungsprojekte primär als Analyseverfahren bisheriger Prozesse und Strukturen einzusetzen, zumindest in Ulm nicht verfing. Die Ulmer Smart City-Taktik ist in der Praxis immer noch sehr stark vom Fokus auf schnell vorzeigbare »Frontend-Anwendungen« geprägt, während die notwendigen Erneuerungsmaßnahmen der grundlegenden Infrastruktur meist aus dem Blick geraten

Die in den Projekten gewonnenen Erkenntnisse flossen nicht in die strategische IT-Entwicklung der Stadt ein. Stattdessen wurde das Projektteam wie ein Dienstleistungsunternehmen wahrgenommen, das sich auf die Lieferung eines vorzeigbaren Produkts konzentrieren sollte. Der Transfer der eigentlich notwendigen Kompetenzen zum Betrieb solcher Infrastrukturen in die Verwaltung hinein fand nur in Ansätzen statt. Zum Projektende blieben der Stadt lediglich die beschafften Fahrräder und die quelloffene Software samt Dokumentation, nicht aber das Know-How zur Entwicklung und zum Betrieb solcher Lösungen. Unseres Wissens nach kam nichts davon in Ulm je wieder zum Einsatz. Die für die Projekte angestellten Menschen sind inzwischen wieder rein ehrenamtlich engagiert.

Für uns stellt sich daher nach wie vor die Frage, wie der notwendige Wissens- und Kompetenztransfer von Digitalem Ehrenamt in staatliche Stellen hinein langfristig und nachhaltig funktionieren kann. Wir hatten häufig den Eindruck, dass wir mit unserem Fokus auf weitsichtige, strategische Entwicklungen bei Vertreter:innen anderer Kommunen auf mehr Verständnis stießen als bei »unserer« Verwaltung.

Was wir lernen können

Der Austausch zwischen Digitalem Ehrenamt und interessierten öffentlichen Stellen zeigt: Die deutschsprachigen Civic-Tech-Netzwerke denken seit vielen Jahren sehr intensiv und weitsichtig über die notwendigen nächsten Schritte für die Verwaltungsdigitalisierung nach. Auf den hauptsächlich von Dienstleistungsunternehmen geprägten Hochglanzveranstaltungen geben immer noch Schaufensterdigitalisierung und Scheinlösungen, wie beispielsweise zentralisierte Datenportale, den Ton an. In den Austauschformaten der Civic-Tech-Szene geht es hingegen seit langem um die drängende Frage, wie solche Portale künftig automatisiert befüllt und untereinander vernetzt werden können, damit sie nicht nur Fassade und Silos bleiben. Auch die praktische Erprobung von dringend erforderlichen Prinzipien wie Linked Open Data – also 5-Sterne-Open-Data – findet derzeit vor allem in Formaten statt, die nahe an Ehrenamtsnetzwerken wie dem Chaos Computer Club, Code for Germany oder Wikidata angesiedelt sind.

Wir können alle Verwaltungen daher nur ermutigen, sich auf diese Ehrenamtsgruppen und das strategische »Long Game« einzulassen. Neben den zu erwartenden Mehrwerten für Verwaltungen und uns als Gesellschaft, sind erst kürzlich einige Grundregeln, die hierbei beachtet werden sollten, in Form eines ausführlichen Ratgebers für Kommunen von der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlicht worden. Wir wollen hier deshalb nur die aus unserer Sicht wichtigsten Ratschläge hervorheben:

  • Digitales Ehrenamt als wichtigen Baustein der gesellschaftlichen Weiterentwicklung sehen und anerkennen; keinesfalls als Dienstleister:innen missverstehen.
  • Bereitschaft für Wissenstransfer herstellen: Verwaltungsangestellten nahelegen, dass Entwicklung eigener Kompetenzen sowohl nötig ist, als auch durch regen Austausch mit ehrenamtlichen Expert:innen erreicht werden kann.
  • Auf Augenhöhe bei der Kommunikation und im Umgang miteinander achten: Keine Vereinnahmung der vom Ehrenamt geschaffenen Werte. Freiräume lassen. Konstruktive Kritik zulassen und annehmen.
  • Langfristiges Denken bevorzugen: Keine kurzfristigen Leuchtturmprojekte zur Selbstdarstellung aneinanderreihen, sondern (gerne auch unter Zuhilfenahme ehrenamtlichen Know-Hows) Infrastruktur aufbauen, die auf Jahrzehnte Mehrwert für Bürger:innen und die eigene Kommune bieten kann.

Der Ulmer Weg

In Ulm kommt man gegenwärtig kaum umhin zu bemerken, dass genau diese Handlungsempfehlungen zuletzt leider nicht mehr befolgt wurden. Digitales Ehrenamt wird hier zu häufig als Dienstleistung verstanden. Dessen Projekte verwendet man gerne für die eigene Inszenierung als Smart City, ohne sich um langfristigen Kompetenzaufbau in der eigenen Verwaltung zu kümmern. Die Kommunikation leidet unter einem starken Machtgefälle, das konstruktive Kritik letztlich kaum mehr zuließ. Es verwundert daher kaum, dass die aktuellen Streitigkeiten als weithin sichtbare Symptome eines krankenden Umgangs mit Digitalem Ehrenamt bis zum Rechtsstreit eskalieren konnten. Nach dem kürzlichen Urteil in diesem Streit hat die Stadtverwaltung künftig das alleinige Recht, den ursprünglich ehrenamtlich bespielten Namen in der Öffentlichkeit zu verwenden. Es bleibt fraglich, ob und wie dieses Vorgehen nachhaltig digitales Engagement stärken kann – und genau darum sollte es uns allen eigentlich gehen.

Unsere Hoffnung ist, dass Akteure deutschlandweit diese Vorgänge interessiert beobachten um eigene Lehren zu ziehen, und dass dieser Artikel mit seinen Berichten aus der Praxis anschaulich machen konnte, wie wertvoll eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen Civic Tech und der öffentlichen Hand für unser aller Leben sein kann.

Ein Überblick über alle Beiträge dieser Reihe befindet sich hier: Blogreihe Civic Tech

[1] Der bisherige Name des Vereins und der ehrenamtlichen Community muss sich nach einem kürzlichen Gerichtsurteil eventuell bald ändern. LG Stuttgart, Urteil vom 24.04.2023 - 17 O 191/22

Weiterführendes von ÖFIT:

Titelbild der Publikation Digitales Bürgerschaftliches Engagement

November 2014

Digitales Bürgerschaftliches Engagement

Fußballtrainer im Verein, einem älterem Menschen über die Straße helfen, bei OpenStreetMap Geoinformationen eintragen – alles freiwillig ausgeübte Tätigkeiten im Dienste des Gemeinwohls, die nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet sind. Die Tätigkeitsfelder dieses für die Gesellschaft so enorm wichtigen Engagements entwickeln sich immer ein bisschen fort. In unserer digitalen Gesellschaft findet bürgerschaftliches Engagement immer häufiger auch digital statt oder wird digital unterstützt. Dieses White Paper beleuchtet daher die Bedeutung der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft für das bürgerschaftliche Engagement.

Zur Publikation
Titelbild der Publikation Wertebasierte Digitalisierung für nachhaltige Entwicklung im öffentlichen Sektor

April 2023

Wertebasierte Digitalisierung für nachhaltige Entwicklung im öffentlichen Sektor

Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellen grundlegende strukturelle Transformationen dar, die zusammengedacht werden sollten. Um dies erfolgreich zu meistern, kann die öffentliche Hand digitale Technologien als Werkzeug zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen einsetzen. Gleichzeitig sollten digitale Technologien anhand von Nachhaltigkeitskriterien »in sich selbst« nachhaltiger gestaltet werden. Das White Paper präsentiert relevante Konzepte, Kriterien und Werkzeuge, welche die Nachhaltigkeitsbewertung von Digitalisierungsvorhaben erleichtern. Diese werden in einem »Nachhaltigkeits-Canvas« zusammengeführt, welches Akteur:innen aus dem öffentlichen Sektor bei der Umsetzung solcher Vorhaben unterstützen kann. Ergänzt wird das White Paper durch eine kommunale Praxisperspektive der Landeshauptstadt Kiel, die gemeinsam mit City & Bits erarbeitet wurde. Neben der Publikation kann ebenfalls das Nachhaltigkeits-Canvas als Poster heruntergeladen werden.

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Veröffentlicht: 24.05.2023