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Plattformen

Die Ergebnisse im Einzelnen

So denkt Deutschland über Plattformen

Onlineplattformen sind im Alltag der Bürgerinnen und Bürger angekommen. Was nehmen die Plattformnutzerinnen und -nutzer dafür in Kauf und welche Rolle spielt dabei der Staat? Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage vom Dezember 2017 zu Nutzungsgewohnheiten und Einschätzungen gibt Aufschluss.

Schöne neue Plattformwelt

Suchmaschinen werden von über 70 Prozent der Bevölkerung mehrmals in der Woche oder täglich genutzt, Onlinemarktplätze von ebenso vielen mindestens monatlich, soziale Netzwerke erreichen etwa die Hälfte der Befragten. Drei Viertel der Befragten nutzen denn auch die gleichen Plattformen wie Familie und Freunde. Ebenfalls drei Viertel wären außerdem nicht bereit, für werbefreie Alternativen zu bezahlen. In der marktbeherrschenden Stellung einzelner Plattformen sieht jeder zweite Befragte mehr Vorteile als Nachteile. Noch mehr vertrauen den Plattformen im Umgang mit ihren Daten.

Plattformen sind unverzichtbar

Das Geheimnis des Plattformerfolgs liegt im Nutzen: Drei von vier Befragten geben an, dass Plattformen ihren Alltag erleichtern. Kann sich die Bevölkerung einen Alltag ohne Plattformen überhaupt noch vorstellen? Was wäre, wenn es Plattformen nicht mehr gäbe? Die große Mehrheit verbindet mit dem Wegfall von Plattformen negative Auswirkungen, unabhängig davon, ob sie Plattformen nutzen oder diese ihren Alltag erleichtern oder nicht. Während Suchmaschinen und Onlinemarktplätze unverzichtbar scheinen, können mehr als ein Drittel der Befragten einem Wegfall von sozialen Netzwerken sogar etwas Positives abgewinnen.

Verantwortung nein, Regulierung ja – die Rolle des Staates

Der aktuelle Datenskandal um Facebook zeigt mögliche Schattenseiten von Plattformen. In einer aktuellen ARD-DeutschlandTrend Umfrage (veröffentlicht am 05.04) zeigen sich 61 Prozent der Bevölkerung besorgt über Missbrauch ihrer persönlichen Daten im Internet. Allerdings schränkt nur weniger als ein Drittel der Facebook-Nutzer in Deutschland seit Bekanntwerden der Datenweitergabe die Nutzung der Plattform ein.
Wen hält die Bevölkerung Deutschlands denn eigentlich primär zuständig für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten? Plattformen werden nur von 19 Prozent der Befragten in die Pflicht genommen, wenn es um den verantwortungsvollen Umgang mit Daten geht. Zwei Drittel sehen die Nutzer*innen selbst in der Pflicht, gerade einmal 13 Prozent sehen die Zuständigkeit beim Staat. Zugleich sprechen sich aber auch drei von vier Befragten für mehr staatliche Regulierung der Plattformen aus. Ähnlich viele fordern mehr staatliches Engagement, um gemeinwohlorientierte Plattformen zu fördern.


Wir führen in unregelmäßigen Abständen Befragungen zu aktuellen Digitalthemen durch. Hier finden Sie die Auswertungen und Ergebnisse dazu.

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Die Umfragedaten finden sie im Forschungsdaten-Repositorium der Fraunhofer-Gesellschaft Fordatis