ÖFIT-Trendsonar der IT-Sicherheit
ÖFIT-Trendsonar der IT-Sicherheit 2016
IT-Sicherheit als Herausforderung
In einer zunehmend vernetzten Welt können IT-Sicherheitsvorfälle gravierende Konsequenzen haben, wenn sie beispielsweise kritische Infrastrukturen gefährden. Anzahl und Ausmaß solcher Vorfälle nehmen seit Jahren weltweit zu. Der im Mai 2015 bekannt gewordene Angriff auf das interne Datennetz des deutschen Bundestages stellt nur die Spitze des Eisberges dar. IT-Sicherheit und Datenschutz werden deshalb für Behörden, Unternehmen und die breite Öffentlichkeit immer wichtiger. Aber welche Technologien und Sicherheitslösungen werden auch in Zukunft noch einen hohen Schutz bieten?
Das ÖFIT-Trendsonar präsentiert einige der wichtigsten derzeitigen und zukünftigen Technologietrends in der IT-Sicherheit und möchte damit einen Beitrag leisten, zukunftsfeste Entscheidungen für die sichere Ausrichtung von IT-Systemen zu treffen. Die Bewertungen basieren auf Einschätzungen von Expertinnen und Experten des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS). Das ÖFIT-Trendsonar kann als Überblick für all diejenigen dienen, die sich mit den Entwicklungen in der IT-Sicherheit vertraut machen möchten.
Vorstellung des Trendsonars
In der Übersicht gibt der Zeitraum bis zum Durchbruch an, wie viele Jahre es noch dauern wird, bis der Technologietrend als zuverlässig, technologisch robust und effektiv einsetzbar gilt. Mit dem Durchbruch lässt sich eine signifikante Verbreitung erwarten.
Jede Technologie wird ergänzend durch fünf qualitative Bewertungskriterien charakterisiert:
Unter Zukunftsfähigkeit wird die Zeitspanne verstanden, innerhalb derer die Lösung noch hinreichende Sicherheit verspricht. Sie ist daher umso niedriger, je eher bereits absehbar ist, dass technologische Neuerungen die Lösung ersetzen oder obsolet machen werden.
Reife gibt den inversen Wert des Zeitraums bis zum Durchbruch wieder: Je näher der Durchbruch, desto höher die Bewertung der Reife, also des Entwicklungsstandes der Technologie.
Angebot beschreibt die Verfügbarkeit von und die Menge an vorhandenen Marktlösungen und Produkten.
Nachfrage bezeichnet die tatsächliche Nutzung und Verbreitung vorhandener Marktlösungen.
Standardisierung beschreibt die Verbreitung und Relevanz bestehender nationaler und internationaler Standards mit Bezug zum jeweiligen Technologietrend.
Diese Bewertungskriterien werden durch fünf quantitative Kenngrößen ergänzt und teils kontrastiert. Hierzu wurden Daten aus Forschungsförderprogrammen auf Bundes- und EU-Ebene, aus wissenschaftlichen Literaturdatenbanken, aus Gründungsplattformen, aus Normungsdatenbanken und Suchmaschinenanfragen herangezogen:
- Existenz nationaler oder europäischer Forschungsförderung seit 2010
hoch (> 100), mittel (50 - 100), --> gering (0 - 50) - Entwicklung wissenschaftlicher Publikationen bis und seit 2010
Anstieg, Abnahme, gleichbleibend, nicht vorhanden - Existenz innovationsorientierter Gründungen
vorhanden nicht vorhanden - Verhältnis von Normentwürfen und Normen
nur Normentwürfe, nur Normen, Verhältnis, nicht vorhanden - Entwicklung von Suchanfragen zwischen 2009 und 2015
Anstieg, Abnahme, gleichbleibend, nicht vorhanden - Anzahl existierender Patente
hoch (> 100), mittel (50 - 100), gering (0 - 50)