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Verwaltung kann Krise: ÖFIT-Experte Mike Weber im »dbb dialog«

Verwaltung kann Krise: ÖFIT-Experte Mike Weber im »dbb dialog«

Der stellvertretende ÖFIT-Leiter Mike Weber war zu Gast beim »dbb dialog«. Beim Austausch herrschte Einigkeit darüber, dass die Verwaltung die Krise gut bewältigt hat. Diskutiert wurde, welche Veränderungen sich mit in die Zeit nach der Pandemie tragen lassen und wo neue Potenziale liegen.

Die Studie »Verwaltung kann Krise« von Next:Public und der Hertie School zeigt, dass gerade das hohe Maß an Agilität und Engagement der Beschäftigten zu erfolgreichem Verwaltungshandeln in der Pandemie beigetragen hat. Auch wenn die öffentlich Beschäftigten schlagartig mit neuen Arbeitsprozessen und unbekannter Software konfrontiert waren, gelang es ihnen doch, sich umgehend darauf einzustellen, sodass die Verwaltung die Krise meistern konnte.

An die Präsentation der Studienergebnisse durch Carsten Köppl (Gründer und Geschäftsführer von Next:Public) schloss sich eine Debatte an, bei der Friedhelm Schäfer (2. Vorsitzender des dbb), Rubina Zern-Breuer (Leiterin des Innovationslabors der Universität Speyer) und Mike Weber (stellvertretender ÖFIT-Leiter) diese Ergebnisse diskutierten.

Mike Weber betonte, dass die aktuelle Aufbruchsstimmung und Freude am Experimentieren genutzt werden müssen, um Veränderungsprozesse und Digitalisierung weiter voranzutreiben. Ansonsten kann es schnell passieren, dass auf die altbekannten Muster zurückgegriffen wird. Ein zu schneller Rückgriff auf bewährte Prozesse wie bspw. im wichtigen Feld der Arbeitsplatzergonomie kann die weitere Dynamik vorschnell verhindern. Eine zentrale Aufgabe ist es, das Möglichkeitsfenster zu einer agilen Verwaltung zu nutzen, bevor es sich wieder schließt.

Abbildung 1: »dbb dialog« Video: Livestream-Aufzeichnung vom 09.12.2020

Was steht für die Verwaltung an?

Das mit der Pandemie erhaltene Upgrade für digitale Arbeit in der Verwaltung bietet nun die Chance, dass auch die Bürger:innen von den Entwicklungen profitieren. Mit digitalen Behördengängen und einem umfassenden E-Government-Angebot können Mehrwerte für alle geschaffen werden.

Dafür braucht es zum einen die notwendigen Mittel und zum anderen den Willen zur Veränderung, so Mike Weber. Kurzfristig müssen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes mit guter Hard- und Software einschließlich VPN-Zugängen und mobilen Endgeräten ausgestattet werden. Nachhaltige strategische IT-Beschaffung, die auch die Anforderungen der Zukunft mitdenkt, ist hier entscheidend. Überdies bedarf es auch einer konsequenten Digitalisierung der Prozesse und Arbeitsweisen innerhalb der Verwaltung, wie z.B. die zügige Einführung der E-Akte, Homeoffice-Angebote und Fortbildungen, damit sich die Beschäftigten schnell auf die Neuerungen einstellen können. Die Verwaltung muss mehr wagen und ausprobieren. Dies erfordert zudem einen langfristigen Kulturwandel, der neue Arten des Arbeitens und einen vertrauensvollen und wertschätzenden Führungsstil beinhaltet.

Diskussion anschauen

Die vollständige Paneldiskussion kann unter folgendem Link angeschaut werden: https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/corona-verwaltungsbefragung-im-dbb-dialog-verwaltung-kann-krise.html.

Weiterführende Informationen:

Titelseite White Paper Einfach.Agil.Mobil

Digitale Verwaltungsleistungen sollten für möglichst viele Menschen einfach, intuitiv und erfolgreich nutzbar sein, was dabei alles bedacht werden muss, erklärt dieses White Paper.

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Katrin Dribbisch, Martin Jordan, Philipp Martin, Basanta E.P. Thapa, Christian Welzel (2019)

Berlin: Public Service Lab: Kompetenzzentrum Öffentliche IT

Titelseite White Paper Strategische Beschaffung in der IT-Konsolidierung

Beschaffung von IT beeinflusst langfristig die Leistungsfähigkeit der Verwaltung. Lesen Sie hier mehr über die zehn wichtigen strategischen Perspektiven für die Ausrichtung einer ganzheitlichen Beschaffung.

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Basanta E.P. Thapa (2019)

Berlin: Fraunhofer FOKUS: Kompetenzzentrum Öffentliche IT


Veröffentlicht: 16.03.2021